Im Jahre 1988 wurde der Abt von Wat Benchamabopitr*, der Ehrenwerten Somdet Phrabuddhajinawong, von der Vereinigung Wat Thai in die Schweiz eingeladen, wo er die Mutter des thailändischen Königs, IKH Somdet Phrasrinagarindra, in Lausanne besuchte. Auf den Vorschlag des Ehrenwerten Somdet Phrabuddhajinawong, ein Buddhistisches Zentrum in der Schweiz zu bauen, zeigte die Königsmutter ein grosses Interesse. Aus Dankbarkeit gegenüber IKH Phrasrinagarindra, welche sich der Schweiz und den Schweizerinnen und Schweizern immer sehr verbunden fühlte, schrieb ihr der Abt von Wat Thai, der Ehrenwerte Dr. Phrasirivuddhimedhi, im Jahre 1993 mit dem Einverständnis der Vereinigung Wat Thai einen Brief und bat sie darin um Erlaubnis, dieses Zentrum nach ihr zu benennen. Sie akzeptierte dies und gab dem Zentrum den neuen Namen Wat Srinagarindravararam. Die Königsmutter verstarb im Jahre 1995.

Wat Srinagarindravararam wird durch den ehrenwerten Abt Phrathep Kittimoli, Dr. Thongsoon Rongthong Suriyajoto geführt. Seit der offiziellen Eröffnung am 29. Juni 1996 erfreut sich das buddhistische Zentrum einem immer grösseren Zustrom von Menschen aus der ganzen Schweiz und den umliegenden Ländern.

Der buddhistische Tempel hat folgende Aufgaben zu erfüllen:

  • Es soll ein Ort für buddhistische Mönche sein.
  • Es soll ein Studien-Zentrum für Theravada-Buddhisten und alle interessierten Mitmenschen sein.
  • Es soll ein Ort der Ruhe, der Meditation und der buddhistischen Lehre (Dhamma) sein.
  • Es soll Hilfe suchenden Menschen nach den buddhistischen Prinzipien Unterstützung bieten, besonders für Personen aus Thailand, Laos,Kambodscha und ihre Partner.
  • Es soll ein Zentrum zur Pflege der Thai-Sprache, der Thai-Tradition und der Thai-Kultur sein.
  • Das ist auch für alle Menschen zugänglich, die sich für die buddhistische Lehre interessieren.

Mit der Buddhistischen Sonntagsschule beginnt der Tempel einen wichtigen Schritt in Richtung religiöser Bildung und Erziehung der buddhistischen Gemeinschaft in der Schweiz. Neben dem Fach Religion unterrichten die Mönche mit Unterstützung von Laienhelfern auch thailändische Kultur und Sprache.

Im Tempel wird auch die Vipassana Meditations-Lehre unterrichtet.
Baulich ist die dritte Etappe im Sommer 2003 abgeschlossen worden. Das innerhalb der Tempelmauern im thailändischen Stil fertig gestellte religiöse Hauptgebäude (Ubosoth) wurde am 28. Juni 2003 von der königlichen Hoheit Prinzessin Galayani Vadhana eingeweiht. Prinzessin Galayani ist die Schwester von Rama IX, König Bhumibol Adulyade.

Die Öffnungszeiten sind täglich von 13:30 bis 18:30 Uhr. Auf besondere Einladung hin zelebrieren die Mönche auch religiöse Zeremonien bei den Gastgebern zu Hause (Geburtstagsfeiern, Hauseinweihungen, Trauerfeiern). Gruppenführungen sind möglich und können im voraus im Tempel angemeldet werden.

Warum braucht die Schweiz mit ihren nicht einmal sieben Millionen Einwohnern ein Zentrum für Thai-Buddhismus? In der Schweiz ist beinahe jeder fünfte Einwohner ein Ausländer. Die Gruppe der Thailänderinnen und Thailänder ist relativ klein. Sie beträgt nach unseren Schätzungen rund 9,000 Personen (genaue Statistiken existieren keine). Die meisten davon sind mit schweizerischen Partnern verheiratet. Darin eingeschlossen sind auch die Kinder, die teilweise aus diesen Ehen stammen, teilweise von thailändischen Frauen aus früheren Beziehungen in Thailand eingebracht wurden. Zur Aufgabe der Mönche gehört es, allen Menschen thailändischer Herkunft sowie Laoten, Kambodschanern und schweizerischen Buddhisten der Theravada-Richtung religiöse Unterstützung zu geben, die notwendigen Zeremonien durchzuführen (Geburten, Eheschliessungen, Totenehrungen, Einweihungen und anderes), sozialen und psychologischen Rat zu erteilen (insbesondere Eheberatung für den thailändischen wie den schweizerischen Partner) und den Thailändern und Thailänderinnen und ihren Kindern in der Schweiz zu ermöglichen, ihre kulturellen und sprachlichen Wurzeln weiterhin zu pflegen. Von den Leistungen eines buddhistischen Zentrums der Theravada-Richtung können auch andere, kleinere asiatische Gruppen in der Schweiz profitieren (vor allem Laoten, Kambodschaner, Vietnamesen).

Das Projekt eines thailändischen Tempels in der Schweiz wäre ohne die Unterstützung aus dem thailändischen Königshaus wohl nicht zustande gekommen. Es war insbesondere IKH Prinzessin Srinagarindra, die immer wieder seit der Vereinsgründung von den religiösen Aktivitäten in der Schweiz Notiz nahm und später die Tempelgründung mit namhaften finanziellen Beiträgen unterstützte. Im Jahre 1990 wurde das Zentrum in Bassersdorf durch einen Besuch IKH Prinzessin Galyani Vadhana beehrt. Es schien deshalb allen Beteiligten folgerichtig, Stiftung und Tempel nach der Königsmutter zu benennen, was allerdings nur im Einverständnis mit dem thailändischen Königshaus möglich war. Abt Dr. Phrasirivuddhimedhi sandte am 7. April 1993 ein entsprechendes Gesuch an das Königliche Sekretariat. Im Schreiben vom 6. Mai 1993 wurde dem Begehren stattgegeben. Die Stiftung durfte also „Somdetyas Stiftung für Wat Thai“ heissen. Der Tempel selbst trägt den Namen „Wat Srinagarindravararam“.