Buddhistische Traditionen
Der Buddhismus hat sich über Jahrtausende hinweg in verschiedene Traditionen entwickelt, die jeweils unterschiedliche Interpretationen und Praktiken der Lehren Buddhas bewahren. Die drei wichtigsten Strömungen sind:
- Theravāda – Die älteste überlieferte Tradition, verbreitet in Südostasien.
- Mahayāna – Eine weit verbreitete Tradition in Ostasien, einschließlich Zen und tibetischem Buddhismus.
- Vajrayāna – Eine esoterische Tradition, hauptsächlich in Tibet und der Mongolei.
Auf dieser Seite stellen wir die Theravāda-Tradition vor, die in vielen südostasiatischen Ländern und auch in der Schweiz von buddhistischen Gemeinschaften praktiziert wird
Unsere Tradition – Theravāda-Buddhismus
Unser Tempel folgt der Theravāda-Tradition, der ältesten überlieferten Form des Buddhismus. Diese Tradition bewahrt die ursprünglichen Lehren des Buddha, die in den Pali-Schriften (Tipiṭaka) festgehalten sind.
Theravāda legt besonderen Wert auf die persönliche Praxis von Weisheit (Paññā), ethischem Verhalten (Sīla) und Meditation (Samādhi) mit dem Ziel, Erleuchtung (Nirvāna) zu erreichen.
Erfahren Sie mehr über die Prinzipien und Praxis des Theravāda-Buddhismus
Theravāda – Die Lehre der Ältesten
Was ist Theravāda?
Theravāda bedeutet „Lehre der Ältesten“ und ist eine der ältesten Traditionen des Buddhismus. Sie basiert auf den ursprünglichen Lehren des Buddha, die in den Pali-Kanon (Tipiṭaka) überliefert sind. Theravāda wird vor allem in Ländern wie Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha und Sri Lanka praktiziert.
Die Kernlehren des Theravāda
Die Theravāda-Tradition basiert auf wichtigen buddhistischen Prinzipien:
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Die Vier Edlen Wahrheiten (Cattāri Ariyasaccāni)
- Dukkha – Alles Dasein ist mit Leiden verbunden.
- Samudaya – Die Ursache des Leidens ist das Verlangen (Tanha).
- Nirodha – Die Aufhebung des Leidens ist möglich.
- Magga – Der Weg zur Aufhebung des Leidens ist der Edle Achtfache Pfad.
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Der Edle Achtfache Pfad (Aṭṭhaṅgika Magga)
- Rechte Einsicht (Sammā-diṭṭhi)
- Rechtes Denken (Sammā-saṅkappa)
- Rechte Rede (Sammā-vācā)
- Rechtes Handeln (Sammā-kammanta)
- Rechter Lebenserwerb (Sammā-ājīva)
- Rechte Anstrengung (Sammā-vāyāma)
- Rechte Achtsamkeit (Sammā-sati)
- Rechte Konzentration (Sammā-samādhi)
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Die Drei Daseinsmerkmale (Tilakkhaṇa)
- Anicca – Vergänglichkeit: Alles ist ständiger Veränderung unterworfen.
- Dukkha – Leiden: Nichts in dieser Welt ist dauerhaft erfüllend.
- Anattā – Nicht-Selbst: Es gibt kein unveränderliches, unabhängiges Selbst.
Praxis des Theravāda
- Einhaltung der Tugendregeln (Fünf Silas für Laien, 227 Silas für Mönche)
- Meditation: Samatha (Konzentration) und Vipassanā (Einsicht)
- Rezitation buddhistischer Texte und Verdiensterwerb (Dāna)
- Ordination als Mönch oder Nonne
Verbreitung des Theravāda
Theravāda ist die vorherrschende buddhistische Tradition in Südostasien und gewinnt auch im Westen zunehmend an Bedeutung. Besonders in der Schweiz, Deutschland und anderen europäischen Ländern wächst das Interesse an buddhistischer Meditation und Ethik.
Zusammenfassung
Der Theravāda-Buddhismus betont die Praxis der Achtsamkeit, Weisheit und Meditation mit dem Ziel, Nirvana zu erreichen. Diese Lehre, die auf den ursprünglichen Schriften basiert, bildet die Grundlage für ein Leben in Frieden und innerer Harmonie.